Leserbrief von Gerd Hündorf  (17.01.10)

Leserbrief von Gerd Hündorf  (17.01.10)

 

Leserbrief von Gerd Hündorf zum Thema Industriegebiet in Bissendorf-Natbergen (17.01.10)

 

Weil bestimmte Parteien den Bürgern Angst zu machen versuchen, hier noch einige „Entscheidungshilfen“ für die Bürger:

  • Mehreinnahmen sind rein spekulativ, weder Rat noch die Fa. Koch können darüber genaue Angaben machen. Und warum lassen die Gemeinden, in denen Koch zurzeit ansässig ist, das Unternehmen weggehen ?
  • Der ökologische Schaden wird nicht in die Rechnung einbezogen
  • Der Schaden durch Beeinträchtigung des Wohlfühlfaktors lässt sich nicht berechnen.
  • Mögliche Folgekosten für die Gemeinde werden nicht berücksichtigt: Straßenschäden, Verkehrslenkung
  • Gebäude und Grundstücke an stärker belasteten Straßen verlieren an Wert.
  • Es gibt keine Garantie auf Arbeitsplätze und keine Garantie auf steuerliche Mehreinnahmen.

 

Wegen der geplanten Höhe der Gebäude (17 m) ist eine Fremdvergabe der Lagerlogistik zu vermuten. Viele Unternehmen entscheiden sich gerade in der Krise aus Kostengründen für die Fremdvergabe der Lagerlogistik, wandeln damit ihre fixen Kosten in variable Kosten, und die Fa. Koch ist ohne eine solche Lagerhaltung nicht überlebensfähig. Während die Zahl der Arbeitsplätze im Transportbereich der Spedition krisenbedingt rückläufig ist, werden im Lagergeschäft neue weniger gut bezahlte Jobs geschaffen. Und das wird noch weiteres Verkehrsaufkommen in allen Ortschaften geben.

Kein Mensch schafft sich eine neue Maschine an, die zwar um ein Vielfaches schneller arbeitet als die alte, bei der aber die auch nur geringste Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie einem um die Ohren fliegt. Wenn es allerdings dem Rat gelingt, die Fa. Koch dazu zu bewegen, dass ein Minimum an Steuermehreinnahmen garantiert wird, und dass sie sich verpflichtet, nur bestimmte Straßen zu benutzen und die Anwohner zu entschädigen, und dass Arbeitsplatzgarantien gegeben werden, dann könnte man das Projekt befürworten. Und das ist genauso utopisch wie die Hoffnung auf Sanierung des Gemeindehaushalts durch die Ansiedlung einer Spedition.

Dass man mit Spekulationen auch mal auf den Bauch fallen kann, sieht man am Beispiel des ehemaligen TBC-Heims in Schledehausen. In der Hoffnung auf Arbeitsplätze – es sollte ein großes Hotel entstehen – wurde der Denkmalsschutz aufgehoben. Übrig blieb ein großer Schutthaufen, der auf Gemeindekosten beseitigt werden musste.

 

Gerd Hündorf