Kommentar von Helmut Schmitz über die Ratssitzung am 25.2.10
Helmut Schmitz
Kommentar zur Sitzung des Bissendorfer Rates am 25. Februar 2010
In meinem Berufsleben habe ich manche parlamentarische Beratung miterlebt. Aber selten gab es dabei eine solche Häufung naiv-verharmlosender Debattenäußerungen, wie ich sie in der Ratssitzung am 25.02.2010 wahrgenommen habe.
Zum Beispiel das Argument der Umnutzungs-Verträglichkeit aufgrund des minimalen prozentualen Flächenanteils an der gemeindlichen oder der bereits gewerblich genutzten Gesamtfläche.
Wenn ich natürlich von dem hochkomplexen ökologischen wie sozialen Geflecht absehe und damit den jedem Ausschnitt der Erdoberfläche zukommenden Lagewert allein auf die Netto-Flächengröße reduziere, dann lässt sich letztendlich jede planerische Grausamkeit rechtfertigen. Abenteuerlich überspitzt lässt sich dann sagen, dass – sofern ich richtig gerechnet habe – das Bebauungsplangelände von 0,35 qkm den Sechskommaneunmillionsten Bruchteil eines Prozentes der Gesamt-Erdoberfläche (laut Wiki) und damit etwas mehr als einen flächenlosen Punkt beansprucht. So gesehen kommt die ganze Ortslage von Bissendorf einem Fliegenschiss gleich, der schon deshalb besser weggewischt wird, weil der Ort in seiner Autobahn-Nähe ohnehin eine 1A Gewerbe- bzw. Industrie-Lage darstellt und Bissendorf deshalb zukunftsweisend baldmöglichst umzusiedeln ist.
So sehen wir, wie wenig belastbar diese beiden beispielhaft ausgewählten Argumente der Ein-Stimmen-Mehrheitsgruppe sind.
Ich jedenfalls fühle mich durch solche Wortbeiträge für dumm verkauft.
Bürgerinitiative Schönes Natbergen
Sprecher: Martin Becker
Lüstringer Str. 35A
49143 Bissendorf-Natbergen