Kampf gegen Gewerbegebiet
"Schönes Natbergen": Bürgerinitiative feiert Jubiläum
Katja Steinkamp
Bissendorf. Die Bürgerinitiative „Schönes Natbergen“ hat zu ihrem zehnjährigen Jubiläum ein Fest am Waldrand des Natberger Feldes veranstaltet. Sie informierten die Gäste über ihren langjährigen Kampf gegen die Bebauung der 36 Hektar großen landwirtschaftlichen Fläche. Mit Kinderprogramm und Live-Musik sorgte die Initiative dennoch für Stimmung.
Bei strahlenden Sonnenschein, blauem Himmel und Temperaturen über 25 Grad konnten die Besucher des Festes der Bürgerinitiative „Schönes Natbergen“ den Tag mit Kaffee und Kuchen genießen. Geschmückte Zelte und bunte Fahnen auf der Wiese luden dazu ein. Die Aussicht ostwärts der Wiese: „Erholung pur.“ So beschrieb es Sprecher der Bürgerinitiative Günter Korte, der immer gerne auf das freie Natberger Feld schaut. Ein Blick vom Kaffeezelt runter zu der großen Wiese, wo sonst die Kühe des nahe gelegenen Bauern stehen, verraten, was er meinte. Breite Felder, Wald und Wiesen sowie Bäche sind hier zu genießen. Bei den Kühen auf der Weide ist ein großes Schild zu sehen mit der Aufschrift „Schön hier“.
Seit nun zehn Jahren engagiert sich die Bürgerinitiative „Schönes Natbergen“ gegen die Bebauung der landwirtschaftlichen Flächen. Denn hier solle ein Gewerbegebiet entstehen, wenn es nach der Gemeindeverwaltung gehe. „Wir veranstalten das Treffen, um die Bürger über unser Projekt zu informieren“, sagte Korte. Wichtig sei der Bürgerinitiative dabei, dass der Lebensraum geschützt und die Fläche am Leben erhalten werde. „Wir müssen das Grundwasser und die Luft schützen“, so Korte. „Auf der einen Seite hat die Gemeinde Bissendorf gerade erst ihren Hochwasserschutz mit finanziellen Mitteln des Landes ausgebaut, und auf der anderen Seite wollen sie es zupflastern.“ Dies passe für Korte nicht zusammen. Mit einer kleinen Ausstellung in einer Garage neben der Wiese zeigte die Initiative den Gästen ihre bisherigen Unternehmungen der letzten Jahre und die Probleme, die ihrer Meinung nach noch kommen werden. Unter anderem eine Studie der Universität Osnabrück zum Thema der Standortbeurteilung des Gewerbegebietes Natbergen. „Bissendorf heißt ‚Dorf‘, weil es dörflich ist und nicht industriell“, meinte Korte.
Doch die Gäste konnten sich an diesem Tag nicht nur über die Geschehnisse der letzten Jahre informieren, sondern auch den Ausblick bei Live-Musik und schönstem Wetter genießen. Direkt am Waldrand oberhalb der Kuhweide wurden die Zelte aufgeschlagen. Es wurden Kutsch- und Treckerfahrten durch das Natberger Feld angeboten, Kaffee und Kuchen verteilt, Popcorn gemacht oder gegrillt. Auch für die Kinder gab es viel zu erleben: Sackhüpfen, Kistenrutschen, Malen oder im Stall auf dem Bauernhof die Kühe streicheln stand auf dem Programm. „Es kommen nicht nur Bissendorfer, sondern auch Voxtruper zu uns und unterstützen die Initiative“, sagte Korte. Am Sonntag erwartete der Sprecher der Bürgerinitiative wie auch die letzten Jahre um die 200 Besucher. Gemeinsam blickten sie auf „zehn bewegende Jahre“ zurück.
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