Die neue Osnabrücker Zeitung berichtet über unsere neuen Plakate:
Natberger Feld
Bürgerinitiative Schönes Natbergen hängt neue Plakate auf
Von Claudia Sarrazin
Nachdem die Gemeinde Bissendorf im September verkündete, dass sich zwei weitere Firmen im Gewerbegebiet am Beetkamp niederlassen, rückt nun das umstrittene Natberger Feld wieder als potenzielles Gewerbegebiet in den Fokus der Gemeinde. Die Gegner eines solchen Vorhabens schlafen nicht.
Bürgermeister Guido Halfter hatte in Bezug die vollständige Belegung des Gewerbegebietes am Beetkamp erklärt: Als nächstes Gewerbegebiet müsse nun das nahe gelegene Natberger Feld entwickelt werden. Daraufhin brachte sich die Bürgerinitiative Schönes Natbergen in Stellung: „Jetzt sind wir natürlich wieder gefordert. Seit neun Jahren kämpfen wir gegen das Industriegebiet“, erklärte Günter Korte, Sprecher der Bürgerinitiative.
In den vergangen vier Jahren war es um das Thema Gewerbegebiet Natberger Feld ruhig geworden. Nur ein großes, zweiseitiges Plakat auf einer Kuhweide gegenüber des geplanten Gewerbegebietes erinnerte an den Protest dagegen. Am Mittwoch nahm die Bürgerinitiative ihre alten Plakate ab und ersetzte sie durch neue. Auf einem sind Kinder und junge Leute sowie Kühe als „potenzielle Investoren“ für diese Fläche zu sehen. Damit wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative „Schönes Natbergen“ unter anderem auf die gute Bodenqualität und die Notwendigkeit der Erhaltung der Fläche zur Ernährung hinweisen. Zudem läge das Gebiet in der Haseniederung und sei sowohl bezüglich des Oberflächen- als auch des Grundwassers ein wichtiger Bereich, der nicht versiegelt werden sollte. Das Gewerbegebiet hingegen stelle einen unnötigen Flächenfraß dar.
„Im Laufe der vergangenen neun Jahre haben viele Bürger Einspruch erhoben. Diese Einsprüche sind noch nicht gerichtlich behandelt worden“, erklärte Korte, der sicher war: „Viele werden bis zur letzten Instanz gehen.“ Zudem habe die Bürgerinitiative in den vergangenen Jahren für ihre Sache einiges an Rücklagen bilden können.
Einigkeit herrscht bei allen, was den Flächennutzungsplan angeht: „Der ist geschlossen und genehmigt“, berichtete Bürgermeister Guido Halfter, und Claus Kanke von der Bürgerinitiative bestätigte: „Das ist alles rechtens.“ Unabhängig davon sei die Bürgerinitiative überzeugt, sie könne das Vorhaben „politisch verhindern“.
Bürgermeister Guido Halfter hingegen sieht den Bürgerwillen auf seiner Seite: „Wir haben 2013 eine Bürgerbefragung gemacht und bei einer Wahlbeteiligung von 75 Prozent der Wahlberechtigten waren knapp 70 Prozent der Bürger für die Entwicklung des Natberger Feldes als Gewerbegebiet.“ Dieses Ergebnis sei ein Auftrag für die Verwaltung und die Politik, so Halfter, der betonte: „Wir haben keinen Quadratzentimeter Gewerbefläche mehr.“ Allerdings gäbe es immer wieder Anfragen, auch aus Bissendorf. „Und wenn solche Nachfragen kommen, müssen wir schnell sein“, erklärte Halfter, der überzeugt ist, es sei für den lokalen Wohlstand zwingend erforderlich, Gewerbeflächen vorzuhalten.
„Wir sind entspannt und arbeiten erst mal in Ruhe weiter„, so Halfter weiter. Er zeigte sich mit Blick auf die Gegner des Gewerbegebietes gesprächsbereit, stellte aber auch klar: „Total-Oposition bringt uns nicht weiter.“ Für eine sachliche Diskussion sprach sich auch Kanke aus, und Korte erklärte mit Blick auf die neuen Plakate: „Mal gucken, was da für Reaktionen kommen.“
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mündiger Bürger (Montag, 16 Oktober 2017 20:40)
Wette gewonnen!
Ich hatte gewettet, dass die NOZ vor der Niedersachsenwahl keinen Artikel über die Bürgerinitiative in Natbergen bringen wird. Damit aber keiner behaupten kann, die NOZ ist parteiisch, bringt sie den Artikel. Aber erst nach der Wahl.
So wird auch Politik gemacht.